Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Zur Unternavigation springen

Prof. Dr. Yvonne Ziegler

MYTIGATE GmbH
Branche
Software
Bundesland
Hessen
Besuchte Hochschule/Universität
Universität Bonn, ESCP Business School Europe, Wirtschaftsuniversität Wien
Studienabschluss
Betriebswirtschaftslehre, Diplom-Kauffrau, Diplomée des Grandes Écoles, Master in European Management, Promotion

 

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Ich bin seit 2007 Professorin an der Frankfurt University of Applied Sciences und habe im Rahmen dieser Tätigkeit verschiedene große Forschungsprojekte durchgeführt. Mir war daher die große Gefahr bewusst, dass die Ergebnisse von Forschungsprojekten versanden, wenn die öffentliche Förderung ausläuft. Daher habe ich parallel zu meinem LOEWE3 geförderten Forschungsprojekt „Pharma Supply Chain Risikomanagement“ die Gründung und den Aufbau der Marke „Mytigate“ vorangetrieben. Ich wollte sicherstellen, dass meine Forschungsergebnisse auch nachhaltig internationalen Pharmaunternehmen und ihren Spediteuren zur Verfügung stehen. Die MYTIGATE GmbH hat eine Software entwickelt, die es Pharmaunternehmen ermöglicht, das Risko Management ihrer Transporte zu digitalisieren.

Ich würde auf jeden Fall wieder gründen. Es hat mir viel Spaß gemacht den Businessplan zu erstellen und die Verantwortung für die Firma zu übernehmen, mit allen Facetten, wie der Suche nach Investoren, Mitarbeitenden und Firmenkunden. 

Was war/ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?

Die MYTIGATE GmbH ist als RegTech-Anbieter darauf spezialisiert, das Lane Risk Assessment (LRA) von Pharmaunternehmen und Spediteuren zu digitalisieren und sie bei der Auswahl von Transportdienstleistern im Sinne der European Good Distribution Practice zu unterstützen. Über eine Selbstauskunft der Transportdienstleister bekommen Pharmaunternehmen einen tiefen Einblick in deren Fähigkeiten, Prozesse, Infrastruktur sowie über deren erworbene Zertifikate. Die Selbstauskunft ist mit einem Risikomodell verknüpft, welche eine schnelle Vergleichbarkeit der Dienstleister ermöglicht. Schwachpunkte werden unmittelbar transparent. Weiterhin werden Risiken in Bezug auf temperaturgeführte Transporte aufgezeigt. Qualitätsdaten der Pharmaunternehmen und Spediteure (z.B. durch Daten aus Temperaturloggern) können den Strecken zugeordnet werden, um die Qualität der Transporte zu überprüfen.

Was bedeutet Innovation für Sie?

Innovation bedeutet, existierende Prozesse zu digitalisieren und damit eine größere Prozesstransparenz zu erhalten. Prozesse und Tätigkeiten sollen im Sinne einer digitalen Transformation für alle Beteiligten effizienter gestaltet werden.

Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?

Bis zur Gründung gab es nicht viele Herausforderungen. Die Herausforderungen kamen erst nach der Gründung. Beispielsweise die Suche nach Investoren und Investorinnen, die Rekrutierung von Mitarbeitenden (insbesondere IT-Personal), der Aufbau und die Führung eines internationalen Vertriebs- und Entwicklerteams sowie die Suche nach den ersten Kunden und Kundinnen stellte sich als herausfordernd heraus. Dies alles zu Covid-Zeiten, was den direkten Kontakt und Austausch mit Mitarbeitenden und Firmen erschwerte.

Hilfreich war in dieser Phase, dass mein Arbeitgeber, die Frankfurt University of Applied Sciences, mir eine zeitlich begrenzte Freistellung ermöglichte. Ansonsten habe ich keine Angebote zur Gründungsunterstützung an der Hochschule wahrgenommen, weil ich bereits Führungserfahrung und theoretisches Wissen zur Gründung hatte. Im Rahmen einer Konferenz bin ich aber auf ein sehr interessantes Boot-Camp 5HT X-Linker aufmerksam geworden. Ich habe mich beworben und schließlich dran teilgenommen. Dieses Boot-Camp war für Startups aus den Bereichen Chemie und Pharmaindustrie ausgerichtet und hat uns wertvolle Tipps in Bezug auf öffentliche Förderungsmöglichkeiten, Investoren und Investorinnen, die Preisstrategie für unser Business Modell und unser Pitch Deck gegeben.

Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß?

Am meisten Freude macht mir die Freiheit, eigene Produkte und Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Ebenso macht es Spaß, eng mit den Mitarbeitenden zusammenzuarbeiten und gemeinsame Erfolge zu erzielen. 

Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?

Durch die Gründung habe ich viele wichtige Erfahrungen gemacht. Ich weiß nun sowohl, wie man ein Pitch Deck aufbaut, präsentiert und Investoren und Investorinnen findet, als auch, wie man international IT-Entwickler und Entwicklerinnen rekrutiert und mit diesen remote erfolgreich zusammenarbeitet. Die Jahre als Unternehmerin haben mich nicht nur gelehrt, wie man ein Unternehmen führt und regelmäßig an die Shareholder berichtet, sondern auch, wie man sein Unternehmen auf Konferenzen präsentiert und Kunden und Kundinnen findet.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Erfolg ist, das Unternehmen nachhaltig am Markt zu etablieren und zufriedene Kundinnen und Kunden zu haben.

Was empfehlen Sie anderen Gründerinnen?

Den Gründerinnen von morgen möchte ich folgendes mit auf den Weg geben:

Versucht auf jeden Fall, eure Ideen und Konzepte umzusetzen.

Bleibt flexibel und ändert eure Strategie, wenn sie sich als nicht erfolgversprechend erweist.

Gebt nicht auf: in manchen Branchen braucht man einen langen Atem, bevor man Erfolg hat.

Vernetzt euch und tauscht euch mit anderen Gründerinnen aus.

 

 


Prof. Dr. Yvonne Ziegler von MYTIGATE GmbH

Webseite

www.mytigate.com

Social Media  

https://www.linkedin.com/company/68818108/admin/feed/posts/