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Laura Ehmke

adabob – Spielen für die Zukunft
Branche
Spielwaren, E-Commerce
Bundesland
Hessen
Besuchte Hochschule/Universität
Hochschule Darmstadt, University of Applied Sciences
Studienabschluss
Industriedesignerin, Diplom (FH)

 

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Ich habe erst spät studiert, doch bereits während meines Studiums verspürte ich den Wunsch, mich selbstständig zu machen. Für mein Empfinden ist es wertvoll, im Team zu arbeiten. In der selbstständigen Arbeit bedeutet dies, Partnerschaften einzugehen und Arbeitsplätze zu schaffen. Schnell entwickelte ich also die Vision, eine Firma aufzubauen.  

Es ist mein Anliegen, einer positiven und sinnstiftenden Arbeit nachzugehen und meine Fähigkeiten wertschöpfend einzubringen. Meine Kernkompetenzen sind Industriedesign, Nachhaltigkeit und Erziehung. Aus dem Ziel, diese Bereiche zu vereinen, ist adabob entstanden. Hier habe ich die Möglichkeit, an einer positiven Gestaltung der Zukunft aktiv mitzuwirken. Zudem ist es mir wichtig, mir meine Arbeit selbst einteilen und gestalten zu können. Stünde ich nochmal vor der Entscheidung, ich würde wieder gründen. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, möchte ich keinesfalls missen. Ich genieße es, ein Unternehmen aufzubauen und zu gestalten. Dabei kann ich Werte vermitteln, die ich wichtig finde und etwas Positives zum Wohl der Gesellschaft beitragen.

Was war/ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?

Bei adabob – Spielen für die Zukunft gibt es eine anspruchsvoll kuratierte Auswahl an Spielwaren. Wir vermitteln durch unser Angebot gezielt Nachhaltigkeit, Diversität und Teilhabe. Neben dem Warensortiment liegt unser Schwerpunkt in einer fachkundigen Beratung. Es werden Vorträge und Weiterbildungen für Eltern und Personen, die in der Erziehung tätig sind, angeboten. Spielzeug hat einen hohen Einfluss und diesen möchten wir bewusst machen und nutzen. Kinder können nachhaltige Werte von Anfang an lernen, dies geschieht aber nicht von allein. Mein Lieblingsbeispiel ist die Verkehrswende: ein Kind, das nur Autos zum Spielen bekommt, wird voraussichtlich keine Leidenschaft fürs Fahrrad oder Zug fahren entwickeln. Hier setzen wir an und gestalten mit Spielzeug die Zukunft.

Was bedeutet Innovation für Sie?

Ich liebe Handwerk und Hightech zugleich. Menschliche Fähigkeiten und handwerkliche Arbeit mit Technologien und Hightech Materialien zu verbinden, ist für mich Innovation. Ein Fortschritt kann auch die zeitgemäße Anpassung und Modifizierung einer uralten Kulturtechnik sein. Innovation bedeutet für mich Fortschritt, dazu gehört heute unbedingt auch ein ökologischer und sozialer Mehrwert.

Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?

Ich habe alle Angebote wahrgenommen, die ich finden konnte. Sowohl Gründungsberatung als auch Workshops und Seminare organisiert durch die Hochschule. Sie haben mir eine erste Orientierung geboten und wertvolle Kontakte vermittelt. In mehrfacher Hinsicht entspreche ich jedoch nicht dem Stereotyp des Gründers, das hat mir den Zugang zu Förderungen erschwert. Die meisten Hilfsangebote berücksichtigen individuelle Bedürfnisse nicht. Dazu gehören insbesondere Themen, die deutlich häufiger Frauen betreffen. Für mich lag die Herausforderung in der Vereinbarkeit der Tätigkeit als Gründerin mit der Care-Arbeit, welche ich leiste: Kindererziehung und Pflege. Gründen in Teilzeit ist sehr hart, denn es führt dazu, langsamer voranzukommen. Ich kann es zwar genauso weit bringen wie andere, benötige jedoch noch mehr Energie, weil alles länger dauert. Zudem fehlt die Anerkennung dieses Vorgehens in der Gründerszene, primär bei Kapitalgebenden. Die Verfügbarkeit von Kapital war dementsprechend eine weitere Hürde.

Die von mir identifizierten Schwierigkeiten sind struktureller Natur. Meine Anlaufstelle an der Hochschule hatte hierauf keinerlei Einfluss und konnte mich kaum unterstützen. Ich war Stipendiatin des Hessen Ideen Programms und habe von den Workshops und dem Netzwerk sehr profitiert. Mit der finanziellen Förderung musste ich als Alleinerziehende allerdings einen Dreipersonenhaushalt versorgen, während andere Gründende das Budget für eine Person zur Verfügung hatten. Anpassungen an die Bedürfnisse von Gründerinnen müssten bereits in den Vorgaben für Förderprogramme umgesetzt werden. Alle Herausforderungen haben mich darin gestärkt, mit meinen Ressourcen: Zeit, Energie und Geld, sehr bedacht und kontrolliert umzugehen.

Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß?

Ich beschäftige mich beruflich mit wunderbaren Themen, die viel Freude bereiten und überaus positiv sind: dem Spielen und der Gestaltung der Zukunft. Spaß gehört ganz klar dazu. Besonders gern probiere ich neue Produkte aus und teste sie gemeinsam mit Kindern. Das ist inspirierend und schenkt mir Vertrauen in die Zukunft. Denn Kinder sind wirklich toll, ideenreich und willensstark. Außerdem genieße ich es, mit meinem Team zusammenzuarbeiten und gemeinsam Lösungen zu finden.

Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?

Wertvoll ist für mich die Vielseitigkeit meiner Tätigkeit. Die Aufgaben verändern sich kontinuierlich. Die Herausforderungen wachsen und ebenso entwickeln sich die Fähigkeiten. Stetig entwickle ich neue Kompetenzen und sammle Erfahrungen. Die Geschwindigkeit dabei ist rasant. Ich nehme mir Zeit für Reflexion und habe mittlerweile einige fixe Rituale, die mir helfen Resümee zu ziehen. Regelmäßig prüfe ich, ob ich noch auf meinen Weg bin, mein anvisiertes Ziel nicht aus den Augen verliere und nicht zuletzt, dass es mir dabei auch gut geht.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Erfolg ist ein großes Wort, das stark mit der Idee eines konkreten und großen Resultats verknüpft ist. Erfolgreich zu sein bedeutet für mich jedoch Schritt für Schritt meine Ziele zu erreichen. Positives Feedback zeigt mir dabei meine Wirksamkeit und ist für mich ein Indikator für den Erfolg des Projekts.

Was empfehlen Sie anderen Gründerinnen?

Als Gründerin ist Resilienz sehr wichtig. Die typische Achterbahn der Gefühle zwischen Erfolg und Rückschritten wird nicht ausbleiben. Austausch mit einer unabhängigen Person oder Coaching sind dabei sehr wertvoll. Zeit, um die eigenen Reserven wieder aufzutanken und dies am besten fest im Zeitplan zu verankern ist essenziell. Ich empfehle es Gründerinnen unbedingt, dem eigenen Tempo und ihren Zielen treu zu sein, auch wenn es viel Ausdauer erfordert.

 

 


Laura Ehmke von adabob – Spielen für die Zukunft

Webseite

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