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Larisa Astor

Larisa Astor von LOKK UG (haftungsbeschränkt)
Branche
GovTech
Bundesland
Thüringen
Besuchte Hochschule/Universität
Bauhaus-Universität Weimar; Technische Universität München
Studienabschluss
Architektur, B.Sc. und Urbanistik, M.Sc

 

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Ich habe mich selbstständig gemacht, um die Stadtplanung transparenter zu gestalten.

Als ich als Architekturstudentin meine Bachelorarbeit begann, hatte ich eine Selbstständigkeit noch gar nicht auf dem Schirm. Die Idee für LOKK entstand aus meiner täglichen Arbeit als Werkstudentin in der Projektentwicklung bei einem Planungsunternehmen. Aus der manuellen und damit aufwendigen Arbeit an Stadtentwicklungsprojekten entstanden Ideen, wie Planung für alle am Prozess beteiligten Akteure (Verwaltungen, Planende, Bürger und Bürgerinnen) flexibler und transparenter gemacht werden kann.

Ich war 21 Jahre alt, als ich das Potenzial der kooperativen und digitalen Stadtplanung und -entwicklung erkannte. Damals war es nur eine abstrakte Idee, die wir im Laufe des folgenden Jahres zu einem Businessplan ausarbeiteten. Beteiligt waren neben meinen Mitgründern auch Architekten und Architektinnen sowie Softwareentwickler und Softwareentwicklerinnen. Es war nicht schnell und einfach, aber wir haben es durch die Kombination unterschiedlicher Kompetenzen geschafft. Die Möglichkeit, die Planungsbranche zu transformieren und die Digitalisierung der Verwaltung voranzutreiben, hat uns motiviert durchzuhalten.

Diese erste Gründung war sehr kompliziert, weil wir als junge Gründerin und Gründer auf dem Weg sehr viel lernen mussten und müssen. Aber mit den ersten Erfahrungen kommen mit der Zeit immer mehr Ideen. Die Technologien entwickeln sich in verschiedenen Sektoren der Smart City. Ich werde also definitiv nicht nur einmal gründen.

Was war/ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?

Unser Ziel ist es, nicht nur ein Softwareprodukt zu entwickeln, sondern eine Kultur des analytischen Denkens und der Transparenz in der Planung unserer Städte zu schaffen, um eine effiziente und bedarfsgerechte Stadt- und Regionalentwicklung zu ermöglichen.

Was bedeutet Innovation für Sie?

Innovation bedeutet für mich, Technologien und damit neue Ansätze schrittweise in bestehende Prozesse zu integrieren, um unsere Arbeitsweise als Planende und Verwaltende an die aktuellen globalen Veränderungen anzupassen.

Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?

Eine Unternehmensgründung ist immer ein sehr komplexer Prozess. Da ich eine Nicht-EU-Gründerin und Studentin war, mussten wir zusätzliche Zeit einplanen, um sämtliche notwendigen Genehmigungen zu erhalten. Alle Genehmigungsfragen stimmten wir direkt mit der Ausländerbehörde und einer Rechtsanwaltskanzlei ab.

In der Gründungsphase wurden wir bei der Entwicklung und Erstellung des Businessplans vor allem durch die Gründungsberatung „neudeli“ an der Bauhaus-Universität in Weimar unterstützt. Erste finanzielle Unterstützung erhielten wir durch den Existenzgründerpass der Thüringer Aufbaubank. Parallel dazu halfen uns die IHK Erfurt und das Thüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmensförderung (ThEx) bei organisatorischen Fragen sehr. Zudem schafften wir es in das Thüringer Regionales Innovationsprogramm für Start-ups (TRIP) der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT). Dort bekamen wir den nächsten finanziellen Schub und lernten viel über Unternehmensentwicklung. So konnten wir als junges Start-up schnell mit der Entwicklung und Umsetzung beginnen. 

Die größte Herausforderung nach der Gründung war die Entwicklung des Prototyps und die weitere Marktrecherche. Die Modellierung, Analyse und Steuerung urbaner Prozesse mit KI ist ein relativ junger Markt, in dem noch viel entwickelt und getestet wird. Daher war es unsere oberste Priorität, direkt zu potenziellen Kunden und Kundinnen zu gehen und einen Prototyp zu zeigen, um vorab zu erfahren, ob wir uns in die richtige Richtung bewegen. Natürlich waren nicht alle Präsentationen erfolgreich und am Anfang war es sehr selten, dass die Öffentlichkeit verstand, was wir genau entwickeln und wo es eingesetzt werden kann. Die nächste Aufgabe war also, unsere Technologie besser zu positionieren.

Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß?

Neben der Freiheit genieße ich die Möglichkeit, jeden Tag etwas Neues zu lernen. Es ist klar, dass nicht immer alles gut und schnell gelingt. Aber am meisten lernen wir an den Herausforderungen und komplexen Aufgaben, die uns als Unternehmerin und Unternehmer ständig auf unserem Weg begegnen.

Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?

Ich habe gelernt, dass Ausdauer, Anpassungsfähigkeit und Hartnäckigkeit sehr wichtige Eigenschaften sind, um die Gründungsphase zu überstehen. Außerdem ist es sehr wichtig, das eigene Netzwerk zu erweitern und zu pflegen.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Aus der Sicht des Unternehmens ist Erfolg, die Stadtplanung bedarfsgerechter zu gestalten und um sie herum eine Community von Gleichgesinnten aufzubauen, die sich an der Entwicklung ihrer Städte beteiligen wollen.

Im persönlichen Sinne ist Erfolg für mich, wenn ich offen für Neues bleibe, mich ständig weiterentwickle und keine Angst habe, mich und das Unternehmen zu verändern.

Was empfehlen Sie anderen Gründerinnen?

Vor allem am Anfang erhalten Gründende viele Tipps und Tricks. Es ist sehr wichtig, von anderen zu lernen. Aber genauso wichtig ist der Fakt, dass jede und jeder Fehler macht. Aus diesen eigenen Fehlern lernt man am besten. Um das Risiko großer Fehler zu minimieren, ist es essenziell, Durchhaltevermögen zu entwickeln, an die eigene Idee zu glauben und sein Netzwerk ständig zu erweitern.

 

 


Larisa Astor von LOKK UG (haftungsbeschränkt)

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