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Katharina Born

Katharina Born Architektur
Branche
Architektur, Baubranche
Bundesland
Hamburg
Besuchte Hochschule/Universität
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Studienabschluss
Diplom, Dipl.-Ing. Architektur

 

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Ich habe mich selbstständig gemacht, um trotz der Arbeit als Architektin und Familie mit drei Kindern auch weiterhin komplexe und spannende Projekte eigenverantwortlich realisieren zu können.

Angestellten Architekten und Architektinnen wird eigenverantwortliche Projektarbeit und Personalverantwortung überwiegend nur übertragen, wenn sie – zu meist sehr starren Präsenzzeiten – im Büro anwesend sind. Flexible Arbeitszeiten haben sich in meiner Branche bislang leider kaum durchgesetzt und auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird wenig geachtet. Zudem ist meine Branche immer noch stark männlich orientiert, d.h. es bestehen aus meiner Sicht wenig Aufstiegschancen für Frauen in Architekturbüros.

Die Idee der Selbstständigkeit hatte ich bereits bei der Studienwahl im Hinterkopf. Mir erschien es schon damals sehr attraktiv, in einem „Freien Beruf“ auch außerhalb eines Angestelltenverhältnisses arbeiten zu können. 2012 bot sich aus einem Anstellungsverhältnis heraus die Möglichkeit, parallel eine freie Tätigkeit zu starten. Der Start gemeinsam mit einer Büropartnerin hat es mir leichter gemacht, diesen Schritt zu gehen. Seit 2020 führe ich mein eigenes Büro, was die Abstimmungsprozesse erheblich erleichtert.

Als selbstständige Architektin mit eigenem Büro ist es für meine Auftraggebenden unerheblich, wann und wo ich arbeitet. Was allein zählt, ist der Erfolg des Projekts. Es ist egal, unter welchen Umständen der Erfolg zustande kommt. Bei einer selbstständigen Tätigkeit stehen das eigene Können und die eigene Leistung viel stärker im Mittelpunkt als im Angestelltenverhältnis. Aufstiegschancen gibt es nicht – die braucht es aber auch nicht, da man ja von Anfang an Chef bzw. Chefin ist. Ich würde den Schritt in die Selbstständigkeit auf jeden Fall wieder gehen.

Was war/ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?

Als Inhaberin eines Architekturbüros sehe ich die Architektin als zentralen Knotenpunkt im Planungs- und Realisierungsprozess eines jeden Bauvorhabens. Meine Aufgabe ist es, insbesondere die Wünsche, Ideen und Anforderungen der Auftraggebenden aufzunehmen und in einem konkreten Projekt zu formulieren sowie deren Umsetzung durch den steten Kontakt mit den ausführenden Gewerken sicherzustellen.

Mir ist es unglaublich wichtig, wirklich gute Lösungen für meine Auftraggebenden zu liefern, zielgerichtet und lösungsorientiert an dem tatsächlichen Bedarf ausgerichtet. Eine enge Kommunikation, gepaart mit Innovation und dem entsprechenden Maß an Nachhaltigkeit prägen meine Arbeit, die sich überwiegend um den Erhalt, Umbau und die Modernisierung von Bestandsbauten kümmert.

Was bedeutet Innovation für Sie?

Innovation bedeutet für mich, immer über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, fertige Konzepte in Frage zu stellen und auch hinter die Kulissen zu schauen.

In meiner Branche ergeben sich innovative Lösungen meistens bei Kostenthemen oder aus Realisierungshindernissen. Wenn es laut konventioneller Auffassung keine wirtschaftliche Lösung gibt (z.B. die wirtschaftliche Beheizung von Altbauten mit Luft-Wärmepumpen), macht es mir großen Spaß, nach Alternativen zu suchen. Überraschenderweise finden sich so häufig neue Ansätze.

Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?

Da die Bürogründung parallel zu einer noch angestellten Tätigkeit lief, waren die Arbeitszeiten teils extrem belastend. Auch die gesellschaftsrechtlichen Aspekte der Gründung (Rechtsform, Partnerschaftsvertrag) kosten viel Zeit, Geld und Nerven. Gerade eine Partnerschaftsgesellschaft ist wie eine Ehe und sollte immer gut geprüft sein. Nach der Gründung und den ersten abgerechneten Projekten war es eine Herausforderung, die Projektpipeline weiter zu füttern.

Während meines Studiums Anfang der 2000er Jahre gab es an meiner Hochschule leider noch keine Angebote zur Gründungsunterstützung. Die Architekturfakultät der RWTH Aachen zielt leider immer noch zu sehr auf das konzeptionelle Entwerfen ab. Die rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte der Architektentätigkeit – insbesondere mit Blick auf die Selbstständigkeit – habe ich erst im Beruf selbst gelernt. Derartige Themen werden im Studium leider komplett ausgeklammert.

Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß?

Der direkte Umgang auf Augenhöhe mit den Auftraggebenden sowie die freie Entscheidung über Ideen, Lösungen, Zeit und Einkommen.

Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?

Ich wurde und werde als Frau und Architektin immer ernst genommen, insbesondere auch auf den Baustellen bei den Handwerksfirmen. Mein Umgang mit den am Bau Beteiligten hat einen weiblichen Einschlag, der mir immer wieder als sehr positiv widergespiegelt wird und der Erfolg der Projekte mir Recht gibt.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Erfolg bedeutet für mich, dass die den Auftrag gebenden Personen nach einem vollendeten Bauvorhaben zufrieden sind, schöne Projekte entstanden sind, unsere Umwelt ein Stück verbessert wurden und ich meinen Lebensunterhalt damit selbst bestreiten kann.

Was empfehlen Sie anderen Gründerinnen?

Gründerinnen sollten den Mut haben, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Allerdings sollte dieser Schritt gut vorbereitet sein und sie sollten sich frühzeitig in entsprechenden Netzwerken mit anderen Frauen austauschen. Netzwerke sind das A und O in der Selbstständigkeit.

 

 


Katharina Born von Katharina Born Architektur

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