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Ingrid Heinsohn-Winckler

ATELIER FÜR WANDMALEREI
Branche
Design, Illusionsmalerei
Bundesland
Hamburg
Besuchte Hochschule/Universität

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW)

Studienabschluss

Design, Diplom

 

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Mein Studiengang an der HAW Hamburg bot neben einer Spezialisierung auf Illustration den Bereich Werbung an. Für Agenturen zu arbeiten – zwar im Team, aber mit viel Zeitdruck, vielen Vorgaben und Beschränkungen – war allerdings keine Option für mich. Meine Spezialisierung auf Illusionsmalerei, mit der dadurch verbundenen Vielseitigkeit von Thematik und Kundschaft, bot mir dagegen den künstlerischen Freiraum, den ich mir für mein Berufsleben erhofft hatte.

Nach Beendigung meines Studiums sammelte ich erste Erfahrungen im Bereich Buchillustration. Auf Empfehlung meines Professors konnte ich für den Verlag Ravensburger fünf Buchprojekte im Bereich Sachbuch gestalten. Während dieser Zeit war ich als Illustratorin zwar thematisch gebunden, der Verlag ließ mir aber weitgehend freie Hand für Layout und bildnerische Gestaltung. Eben diese Freiräume zu haben – freie Zeiteinteilung, einen Arbeitsplatz im Atelier, größtmögliche Entscheidungsfreiheit in meiner künstlerischen Arbeit – schätze ich bis heute sehr. Sie waren zudem ausschlaggebend für meinen Weg in die Selbstständigkeit, den ich unbedingt wieder gehen würde. Ich hatte große Freude an den Herausforderungen und Entscheidungen und wuchs durch das Vertrauen meines sich langsam aufbauenden Kreises von Kundinnen und Kunden in meine berufliche Selbstständigkeit hinein.

Was war/ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?

Ich möchte Lösungen erarbeiten, die beide Seiten zufriedenstellen: meine Kundschaft und mich selbst. Mein Ziel ist es, mit meiner Kunst auf der einen Seiten und den Wünschen und Vorstellungen meiner Kundinnen und Kunden auf der anderen Seite, ein gemeinsames Werk zu verwirklichen. 

Was bedeutet Innovation für Sie?

Um im Bereich der Gestaltung von Innen- und Außenräumen die für den Kunden oder die Kundin optimalen Werkstoffe einsetzen zu können, ist für mich die stete Auseinandersetzung mit neuesten Werkstoff- und Farbsystemen unerlässlich. Ebenso wichtig sind genaueste Kenntnisse von Untergründen und Wandbeschaffenheit. Denn eine optimale Langlebigkeit der künstlerischen Gestaltung zu erzielen, ist in meinen Augen nicht nur verpflichtend, sondern von zentraler Bedeutung und für meine Kundschaft ein wichtiges Qualitätskriterium.

Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?

Während meines Studiums gab es leider nur wenige Angebote zur Gründungsunterstützung. Ich habe beispielsweise Marketing-Seminare besucht, die mich aber nur unzureichend auf eine mögliche selbstständige Tätigkeit vorbereitet haben. Nach der Gründung musste ich mir also schnellstmöglich betriebswirtschaftliche, rechtliche und marketingrelevante Kenntnisse aneignen. In dieser Anfangszeit sind mir aus Unkenntnis dennoch viele Fehler unterlaufen.

Unterstützung aus der Hochschule gab es allerdings in der Form, dass etliche Professoren und Professorinnen die Teilnahme an Wettbewerben, Ausstellungen, Ausschreibungen etc. förderten. Zudem pflegten sie gute Kontakte zu Firmen, Betrieben, Stiftungen, Galerien, Verlagen und interessierten Privatpersonen und vermittelten erste Aufträge. Das konnte für manche Studierenden schon den Einstieg in ihre berufliche Laufbahn bedeuten.

Bei der Überlegung, ob ich mir mein Auskommen mit künstlerischer Arbeit finanzieren kann, war es wichtig, das eigene künstlerische Potential realistisch einzuschätzen. Auf dem Kunstmarkt gab es viel Konkurrenz und ich versuchte eine künstlerische Nische zu finden, die mir entsprach. Mit meiner Spezialisierung auf Illusionsmalerei fand ich meine Berufung.

Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß?

Nach wie vor genieße ich den Freiraum von Planung, Zeiteinteilung, Bestimmung der Abläufe und die Eigenständigkeit, die mir meine Selbstständigkeit erlaubt. Ebenso liebe ich den Umgang mit meinen Kundinnen und Kunden, die thematischen Herausforderungen sowie den Prozess von Ideenfindung und künstlerischer Umsetzung. Nach der Ausführung eines Projekts freue ich mich mit den Auftraggebenden über das meist gelungene gemeinsame Ganze.

Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?

Ich habe mir viele verschiedene Optionen für die Auftragsbeschaffung offengehalten. Bewährt haben sich Messebesuche, bei denen ich viele persönliche Kontakte knüpfen konnte oder auch Anfragen bei großen Malerbetrieben und Farbenherstellern. Die meisten meiner Aufträge kommen inzwischen aus dem Bestand und durch Empfehlung, da ich meine Kontakte gut pflege. Die Vielfältigkeit meiner Aufträge erstaunt mich immer wieder aufs Neue. Zu meinen Arbeitsfeldern gehören Schwimmbäder, Arztpraxen, Krankenhäuser, Büroräume, Kitas, Hotels, Wellnessbereiche, Treppenhäuser, Entrees, Deckengestaltung und Fassaden.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Ich freue mich, wenn meine künstlerische Arbeit geschätzt wird. Empfehlungen bedeuten mir sehr viel, da mir die Qualität meiner Arbeit sehr wichtig ist. Die vielen im Laufe der Jahre geknüpften Geschäftskontakte sind inzwischen sehr persönlicher Natur und bereiten mir viel Freude.

Was empfehlen Sie anderen Gründerinnen?

Heutigen Gründerinnen empfehle ich, alle Angebote ihrer Hochschule oder Universität, die die wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekte der Selbstständigkeit beleuchten, unbedingt wahrzunehmen. Hilfreich für mich waren auch Coaching-Angebote von ehrenamtlich tätigen Gründerinnen, da mir ihre Tipps zur Optimierung meines Betriebes sehr praxisnah und gut umsetzbar erschienen.

 

 


Ingrid Heinsohn-Winckler von ATELIER FÜR WANDMALEREI

Webseite

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