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Ina Haug

improveMID
Branche
Gesundheit und Unternehmensberatung
Bundesland
Baden-Württemberg
Besuchte Hochschule/Universität
Universität Koblenz-Landau, Hochschule für Technik Stuttgart
Studienabschluss
Psychologie B.Sc., Wirtschaftspsychologie M.Sc.

 

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Während des Masterstudiums hatten meine Mitgründerinnen Diana Kovaleva, Marion Riedel und ich im Rahmen eines Praxissemesters die Möglichkeit bei dem hochschuleigenen Startup-Programm STARTPLAN mitzumachen. Anschließend durchliefen wir verschiedene weitere Programme und bekamen tolles Feedback zu unserer Gründungsidee. Als wir uns dann auf das Förderprogramm Junge Innovatoren bewarben, war uns klar, dass wir es ernst meinten und, dass genau das unser erster Job nach dem Studium werden sollte. So sind wir in die Selbstständigkeit gerutscht und mittlerweile sehr glücklich damit! Wir mussten kleinere und größere Krisen bewältigen und uns vielen Herausforderungen stellen, aber ich würde es wieder machen. Durch die Gründung des eigenen Unternehmens habe ich so viel gelernt, beruflich wie persönlich, und eine Selbstwirksamkeit erfahren dürfen, die ich als Angestellte in dieser Form vermutlich nie erfahren hätte.

Was war/ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?

Unsere Vision ist es, eine Arbeitswelt zu schaffen, in der es allen Menschen mental gut geht.
Wir sind davon überzeugt, dass Arbeitgeber in der Verantwortung sind, das Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass Stressauslöser und psychische Belastungen reduziert werden, damit ein gesundes Arbeiten möglich ist. Um diese Vision zu realisieren, haben wir unser Tool zur Analyse der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz entwickelt.

Was bedeutet Innovation für Sie?

Innovation bedeutet für mich etwas Neues zu erschaffen, um ein bereits vorhandenes Problem zu lösen und im Idealfall damit einen positiven Impact auf die Menschen oder die Umwelt zu haben.

Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?

Bis zur Gründung war unsere größte Herausforderung den Gründungsalltag mit unserem Studienalltag zu verbinden. Gerade am Anfang gibt es so vieles zu beachten, zu durchdenken, immer neu zu verarbeiten… Das kann schon mal zu Überforderung führen – inhaltlich, aber auch emotional.

An unserer Hochschule wird sehr viel für die Förderung von Startups getan. Im Rahmen unserer Teilnahme bei STARTPLAN von Plan G, dem Gründungszentrum der HFT Stuttgart, wurden wir beim Schreiben unseres Förderantrags für Junge Innovatoren unterstützt. Uns wurde eine tolle Mentorin, Elena Schön, und ein kompetenter Mentor, Patrick Müller, zur Seite gestellt, die uns in jeder Phase wertvolle Tipps gaben. Sie standen uns auch nach dem STARTPLAN-Programm mit Rat und Tat zur Seite und halfen uns immer wieder zu reflektieren, neu zu sortieren und bisherige Erfolge zu feiern.

Herausragend war zudem, dass die HFT uns die Möglichkeit gab, unser Startup auch nach dem Praxissemester in unser Studium zu integrieren. So konnten wir beispielsweise unsere Masterarbeiten über unser Startup schreiben und wurden hierbei sehr gut betreut.

Nach der Gründung war eine große Herausforderung die Anforderungen, die Deutschland und das Finanzamt an Gründerinnen und Gründer stellen, zu erfüllen. Bis heute keine meiner Lieblingsaufgaben.

Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß?

Was mir am meisten Spaß macht, ist die Zusammenarbeit mit meinen beiden Mitgründerinnen. Wir haben von Anfang an SEHR viel Wert auf Teambuilding und Teamkultur gelegt und dadurch einen wunderbaren Umgang miteinander gefunden, wodurch das Arbeiten noch mehr Spaß macht und effektiver ist.

Ansonsten genieße ich es intuitiv arbeiten zu können: an manchen Tagen habe ich Energie und Motivation für zwölf Stunden Arbeit und an anderen Tagen habe ich nach drei Stunden „die Schnauze voll“ und kann einfach in den Feierabend gehen. Durch diese Arbeitsweise bin ich maximal produktiv und effizient, ohne mich zu überlasten.

Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?

Sehr viele! Eine wichtige Erfahrung für mich war, dass Arbeitszeit nicht gleich Arbeitszeit ist. Im eigenen Unternehmen kommt man nie auf die Idee „Zeit abzusitzen“. Man arbeitet effizient. Und wenn nicht, dann arbeitet man auch mal gar nicht. Es war auch eine Erfahrung zu erleben, wie es sich anfühlt, weniger zu verdienen, als ich angestellt in einem Konzern bekommen würde. Erst einmal ist das natürlich ernüchternd, aber auf den zweiten Blick überwiegen dann die Vorteile in der Selbstständigkeit. Und wer weiß, vielleicht verdienen wir als Unternehmerinnen eines Tages mehr, als uns jeder Konzern bieten könnte.
Ich habe auch festgestellt, dass man als Frau in der Startup-Szene besondere Erfahrungen macht (gute wie schlechte), aber das ist ein Extra-Kapitel…

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Erfolgreich im Beruf sein, bedeutet für mich zum einen, einer Tätigkeit nachzugehen, in der ich aufgehen kann und die mir ein gutes Gefühl gibt (Selbstwirksamkeit) und zum anderen, etwas zu tun, das Sinn stiftet, nicht nur für mich, sondern auch für andere Menschen. Erfolg bedeutet für mich zudem, von meiner Arbeit gut leben zu können.

Was empfehlen Sie anderen Gründerinnen?

Sucht euch ein Netzwerk, das tickt wie ihr. Wenn ihr auf schnelles Wachstum aus seid, dann sucht danach, wenn ihr nach Impact strebt, dann schaut nach Personen mit ähnlichen Zielen. Sich zu vernetzten, auszutauschen und zu helfen, ist, vor allem am Anfang, unerlässlich – eine Gründung ist manchmal wie ein Dschungel, aber durch diesen Dschungel musst du dich nicht allein schlagen. Und ich gebe gerne den Tipp von unserer Mentorin Elena Schön weiter, der uns sehr geholfen hat: „Bleib bei dir und lass dir nicht reinreden. Du findest deinen Weg.“

 

 


Ina Haug von improveMID

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