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Hanna Jones & Anke Hollatz

Hanna Jones & Anke Hollatz von JOBS FOR MOMS
Branche
Personaldienstleistung
Bundesland
Rheinland-Pfalz
Besuchte Hochschule/Universität

Hanna Jones: Universität Trier

Anke Hollatz: Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Studienabschluss

Hanna Jones: Soziologie, M.A.

Anke Hollatz: Sozialwissenschaften, M.A.

 

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Hanna: Als Mutter habe ich erfahren, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufgrund struktureller Hürden in Unternehmen und Gesellschaft kaum gelingen kann. So entstand die Idee von JOBS FOR MOMS (JFM). Während meiner dritten Elternzeit wurde mir klar, dass ich die Chancenungleichheit nicht mehr hinnehmen und meine Idee in die Tat umsetzen möchte. In einem Beratungsgespräch für Frauen in beruflichen Veränderungsprozessen traf ich auf Anke. Sie ist erfahrene Einzelunternehmerin und Mitbegründerin von Neue Kompetenz – Familie & Beruf e.V. und war der Ansicht, dass JFM das digitale „missing link” ihrer Berufslaufbahn ist. Am Gesprächsende war klar, dass wir diese Idee gemeinsam voranbringen wollen.

Nachdem wir 2020 bei mehreren öffentlichen Stellen erfolglos Fördermittel angefragt hatten, beschlossen wir, statt auf politische Änderungen zu warten, JFM als Unternehmen zu gründen und selbst Teil der Lösung zu sein. Tatsächlich war es gut, einfach zu machen und nicht bei jeder Entscheidung direkt an die Konsequenz zu denken. Gründung und Unternehmensaufbau sind ein großes Unterfangen. Doch jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Ja, wir würden es wieder tun, auch wenn noch nicht absehbar ist, ob wir uns erfolgreich etablieren werden.

Was war/ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?

Wir verbinden mit JFM erstmalig drei wichtige Zielgruppen: familienbewusste Unternehmen, Fachkräfte-Mütter und das Netzwerk, welches unentbehrliche Angebote zur Unterstützung der Vereinbarkeit bereithält. Unsere Unternehmensphilosophie beruht auf den Werten von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung. Es ist unser ethnologischer Ansatz, der es ermöglicht, die unterschiedlichen Zielgruppen mit ihren unterschiedlichen Haltungen jeweils ‚abzuholen‘ und füreinander zu sensibilisieren. .

Was bedeutet Innovation für Sie?

JFM steht für soziale Innovation.

Innovation bedeutet, aktuell informiert zu sein und unsere Angebote stetig daraufhin zu überprüfen, ob sie Lösungskraft besitzen oder modifiziert bzw. neu gedacht werden müssen. Statt in die Falle der ‚gültigen Wahrheit‘ zu tappen, möchten wir offen für Veränderungen und Disruptionen bleiben und umgeben uns mit Menschen, die uns wohlwollend kritisch hinterfragen. In Innovationen für Chancengleichheit und Gendergerechtigkeit sehen wir die Grundlage, um alle anderen der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?

Hanna: Meine größte Herausforderung war die Angst vorm Scheitern und die Überwindung negativer Glaubenssätze. Auch das Feedback aus meinem Bekanntenkreis war teilweise entmutigend, denn als erwerbstätige Mutter nebenberuflich ein Unternehmen zu gründen, sahen einige eher skeptisch.

Anke: Für mich bestand die Herausforderung in der Entscheidung, zu meinen bereits vielfältigen beruflichen Rollen noch eine weitere hinzuzunehmen. Neben den Hauptjobs, Ehrenamt und ‚Sandwich-Care-Arbeit‘ (Enkel & Eltern) noch eine Aufgabe von dieser Dimension zu stemmen, erschien gewaltig.

Sehr hilfreich war für uns die Beratung und Vernetzung durch das Gründungsbüro der Universität Koblenz. Mittlerweile gibt es mehr Unterstützungsangebote für Frauen mit Gründungsvorhaben als noch vor einigen Jahren. Dennoch bleibt es für Gründerinnen schwieriger, Finanzierungen zu bekommen und das Gründungsvorhaben mit dem Familienmanagement zu vereinbaren als für Gründer. Seit der Gründung besteht die Aufgabe, trotz limitierter Finanzen voranzukommen. Von größter Bedeutung ist unser Team. Elf Top-Fachkräfte arbeiten mit kleinen Verträgen – aber unterbezahlt. Sobald unsere Finanzierung steht, fließen die Mittel in die leistungsgerechte Entlohnung! 

Die Fähigkeit, mit den Herausforderungen umzugehen, liegt vor allem in unserer gegenseitigen Unterstützung. Im Generationen-Tandem gelingt der Perspektivwechsel sehr gut im Austausch miteinander. Wir nehmen uns regelmäßig Zeit zur Reflektion und Strategieplanung.

Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß?

Wir verfolgen unsere gemeinsame Vision, lernen täglich Neues, arbeiten sinnstiftend und definieren das WIE der Arbeit neu und selbst. Die Gestaltungsfreiheit und der Abwechslungsreichtum sind ein großes Geschenk. Wir agieren, statt zu reagieren und verändern Umstände, statt sie zu beklagen. Berührend ist die große Sogkraft von JFM, die vielfältigste Menschen an unsere Seite bringt. Unser Team ist das beste Beispiel: die Jüngste ist 22 Jahre jung – die Älteste 70. Auch die überraschend breite Unterstützung in der Region ist großartig.

Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?

Eine große Idee entwickelt sich nicht im schalldichten, stillen Kämmerchen, sondern im Austausch mit Zielgruppen, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Expertinnen und Experten und im Team. Der Fokus als CEO liegt auf drei Bereichen: Team, Finanzen und Strategie/Vision. Noch dominiert operatives Geschäft den Berufsalltag. Fokus ist ebenso wichtig wie, genug Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben einzuplanen. Wege entstehen, indem man sie geht. Es lohnt sich, unbedingt dranzubleiben, wenn man von seiner Idee überzeugt ist.

Auf Einladung des Wirtschaftsministeriums von Rheinland-Pfalz durften wir 2022 auf der ‚Slush‘ in Helsinki JFM vor internationalem Publikum vorstellen. Diese inspirierende Erfahrung und die gemeinsame Zeit in unserem winzigen Einzimmerapartment verstärkten das gegenseitige Vertrauen und die Gewissheit: zusammen schaffen wir das!

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Wir sind erfolgreich, wenn wir Menschen für eine Haltung des gegenseitigen Vertrauens öffnen und JFM das Leben von vielen und nicht wenigen Menschen verbessert.

Was empfehlen Sie anderen Gründerinnen?

Better an oops than a what if!

Perspektivwechsel und Offenheit zum lebenslangen Lernen bringen euch weiter. Überwindet negative Glaubenssätze. Behaltet eure Vision im Blick und geht liebevoll mit euch selbst um. Erlaubt euch die Angst vor der Gründungsentscheidung, aber trefft Entscheidungen. Vernetzt euch, gründet im Team, nehmt an Wettbewerben teil. Lasst euch begleiten und geht mit unreifem Produkt schon mit den Zielgruppen in den Austausch. Überwindet die Konkurrenzhaltung und das (patriarchale) ‚teile & herrsche‘ durch gelebte Kooperation und gegenseitige Unterstützung. Werdet sichtbar, seid klar und gemeinsam laut. Haltet euch nicht mit überholten Regeln auf, erfindet neue und handelt verantwortungsvoll. Feiert jeden kleinen Erfolg und unbedingt auch die Niederlagen – wir haben dazu immer ein passendes Getränk im Büro…

Erlaubt euch, zu eurer vollen Größe zu wachsen.

 

 


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