Delia Evers
Music meets Business
Branche | Kreativwirtschaft und Teambuilding |
Bundesland | Bayern |
Besuchte Hochschule/Universität | Hochschule für Musik Nürnberg |
Studienabschluss | Elementare Musikpädagogik und Gesang, B.A. |
Warum haben Sie sich selbständig gemacht?
Das ist, ehrlich gesagt, durch einen Zufall so gekommen. In meinem Studiengang Elementare Musikpädagogik finden regelmäßig Vortragsabende statt, an denen die Studierenden der Öffentlichkeit ihre künstlerischen Arbeitsergebnisse aus dem Studium präsentieren. Während einer dieser Aufführungen war ein Bekannter von mir anwesend, der zu der Zeit „Chief of Happiness“ in seinem Firmenteam und auf der Suche nach einem neuen Team-Event war. Er fand die Performance so abwechslungsreich und kreativ, dass er sich bei mir erkundigte, wer einen Musikworkshop in seiner Firma durchführen könnte. Ich musste nicht lange überlegen und hatte direkt das Gefühl, dass es genau das ist, was zu mir passt.
Was war/ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?
Mein Leitgedanke ist, dass Musik verbindet. Wir alle spüren Rhythmus, sei es der eigene Herzschlag oder der Schlaf-und-Wach-Rhythmus. Im täglichen Leben gibt es viele weitere Rhythmen. Dies nutze ich als Basis in meinen Music meets Business Workshops für Firmenteams, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und eine neue, kreative Form der Kommunikation über das Medium Musik zu vermitteln. Das Firmenteam wird dabei selbst kreativ-künstlerisch aktiv und erfährt am Ende des Workshops ein musikalisches Gesamterlebnis.
Was bedeutet Innovation für Sie?
Ich bin in der Kreativwirtschaft tätig und da ist es besonders wichtig, sich mit der eigenen Persönlichkeit und Kompetenz hervorzutun. Bei mir treffen Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen zusammen, die sich gut kombinieren lassen.
Daher würde ich Innovation folgendermaßen beschreiben: Eine individuelle Fähigkeit zu erkennen, diese mit Erfahrungen zu kombinieren und dadurch etwas Interessantes, Neues zu erschaffen.
Anders ausgedrückt: eine Nische mit einem Angebot zu füllen, das es so noch nicht gab.
Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?
Die Hochschule für Musik Nürnberg ist recht klein, sodass mir ein regelmäßiger Austausch mit dem Fachbereich Elementare Musikpädagogik möglich ist. Die Dozierenden standen und stehen mir mit Rat und Tat zur Seite. Ich erzählte ihnen von meiner Idee und wir überlegten gemeinsam, wie ich bei meinem Vorhaben vorgehen könne. So erhielt ich super Unterstützung bei der Ausarbeitung der ersten Workshopkonzepte und dem Testen dieser. Zum Beispiel konnte ich einen Workshop für eine Gruppe Studierender anleiten und im Anschluss wertvolles Feedback einsammeln. Bei meinem Angebot stellen sich vor allem Fragen zur Raum- und Instrumentennutzung. Ich bin sehr dankbar dafür, dass mein Professor es mir ermöglicht, Räumlichkeiten und Instrumente der Hochschule zu nutzen.
Kurz nachdem der erste Workshop fertig geplant war, machte mir der erste große Corona-Lockdown einen Strich durch die Rechnung. Rückblickend hat diese Zäsur dem ganzen Prozess jedoch mehr Reifezeit gegeben. Mittlerweile habe ich eine Webseite und mehrere Workshop-Angebote ausgearbeitet und getestet.
Nun geht es darum, Kunden und Kundinnen zu gewinnen, die sich mit mir auf eine neue Erfahrung einlassen. Sich musikalisch auszudrücken, über Instrumente oder stimmlich, kann manche Menschen eine gewisse Überwindung kosten. Doch mit Hilfe von kreativen Spielen und spielerischen Anleitungen schaffe ich für die Teilnehmenden meiner Workshops einen „safe space“. Zudem ist es wichtig, dass ich klar kommuniziere, welche Erwartungen ich mit meinen Workshops erfüllen kann und welche nicht.
Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß?
An meiner Arbeit macht mir vor allem Spaß, dass ich meine kreativen Ideen auch wirklich ausprobieren und in die Realität umsetzen kann. In welchem Bürojob kann man mit Weingläsern, Glasflaschen und Bechern Musik machen und wird auch noch dafür bezahlt?
Außerdem genieße ich es, mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun zu haben. Das macht jeden Workshop anders und bietet daher große Abwechslung.
Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?
Die anfängliche Skepsis mancher Teilnehmender meiner Workshops verfliegt schnell. Genau das ist natürlich meine Aufgabe: Einen sicheren Rahmen zu schaffen, in dem sich alle wohlfühlen und sich trauen, ihre Ideen zu äußern. Im Studium verwendeten wir häufig den Ausdruck „am JA entlang“. Jede Idee ist willkommen und wird ausprobiert, denn dann erst kann eine neue Idee auch bewertet werden. Das ist besonders schön in der Musik: „Wie klingt es, wenn…? Was ist, wenn du anfängst und dann ich dazu komme? Könnten wir mal diese Melodie dazu ausprobieren?“
Einer neuen Idee erst einmal Raum zu geben, führt auch zu einem wertschätzenden und verständnisvollen Arbeitsklima über den Workshop hinaus.
Was bedeutet für Sie Erfolg?
Mit sich selbst im Reinen zu sein und das zu verwirklichen, was einem selbst Freude macht. Das Schwierigste dabei ist, sich freizumachen von den möglichen Erwartungen anderer und, sich auf das zu fokussieren, was man selbst möchte.
Was empfehlen Sie anderen Gründerinnen?
Anderen Gründerinnen empfehle ich, Impulse aus dem Umfeld wahrzunehmen. Alles hängt zusammen und ein Ereignis oder Erlebnis kann zu einer neuen Chance führen. Auch hilft es, soviel wie möglich über die eigenen Ziele zu sprechen, um sich selbst dadurch immer klarer zu werden.
Delia Evers von Music meets Business
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