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Christina Wittke

myStandards GmbH
Branche
Chemie
Bundesland
Schleswig-Holstein
Besuchte Hochschule/Universität
Fernuniversität Hagen
Studienabschluss
Betriebswirtin, Abschluss der Fernuniversität Hagen

 

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Der Wunsch nach einer beruflichen Selbstständigkeit hat sich bei mir schon während der Schulzeit entwickelt. Durch meine Erfahrungen in der Arbeitswelt wurden meine Vorstellungen dann aber schlussendlich immer konkreter. Vor meiner Gründung habe ich bereits zehn Jahre in verschiedenen Branchen, wie u.a. einer Fahrschule und einer Diskothek gearbeitet – auch um mein Studium zu finanzieren. Doch mir war immer klar, dass ich nicht mein gesamtes Berufsleben für jemanden arbeiten will. Denn es ist mir wichtig, mir selbst Ziele zu setzen und den Weg zum Erreichen dieser Ziele, selbst zu bestimmen. Ich arbeite gern und viel, aber nur, wenn ich die Ziele des Unternehmens auch selbst mitgestalten kann, fühlt es sich für mich richtig an. Meine eigene Arbeitsleistung soll den Zielen zugutekommen, hinter denen ich stehen kann. Die Entscheidung zu gründen war für mich richtig und ich würde es auf jeden Fall wieder so machen.

Was war/ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?

Die myStandards GmbH produziert und verkauft Kalibrationsstandards für chemische Analysegeräte. Wir möchten die wissenschaftlichen Errungenschaften aus der Forschung in die Industrie bringen, um dort durch ressourcenschonende Analysen einen ressourcenschonenden Abbau, z.B. von Edelmetallen oder seltenen Erden, zu ermöglichen. Zusätzlich ist es uns enorm wichtig, dass unsere Mitarbeitenden in alle Arbeitsprozesse eingebunden werden, flachhierarchisch und agil gehandelt werden kann und die Diversität, u.a. in den verschiedenen Backgrounds der Mitarbeitenden, eine Chance darstellt.

Was bedeutet Innovation für Sie?

Innovation bedeutet zum einen, ein bestehendes Problem durch eine (bessere) Lösung zu beheben, kann aber zum anderen auch bedeuten einen innovativen Führungsstil zu führen. So ist es meiner Meinung nach auch innovativ, Mitarbeitende in die Unternehmensentwicklung mit einzubinden oder Strukturen zu schaffen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen.

Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?

Die Herausforderung für ein Startup in unserer Branche ist vor der Gründung und bleibt auch nach der Gründung die Beschaffung von Kapital. Zum einen ist unser Produkt nicht für Normalverbraucherinnen und -verbraucher gedacht, sondern natürlich ein Industrieprodukt. Der Nutzen ist also für viele schwerer nachzuvollziehen und das Interesse von Kapitalgebern, die branchenfremd sind, schwer zu erlagen. Ich habe gelernt, unser Produkt auch Laien zu erklären und das sehr oft zu tun. Die Kommunikation mit branchenfremden Parteien, z.B. in der Politik oder in der „Startup Bubble“, ist extrem wichtig und schult darin, sich nicht in die eigene Forschungshöhle zurückzuziehen.

Sehr hilfreich für die Anfangszeit war zudem, dass wir 2017 das EXIST Gründungsstipendium vom Bundeswirtschaftsministerium erhalten haben und somit ein Jahr lang an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel an unserem Businessplan und dem Markteintritt unseres Produktes arbeiten konnten. Darüber hinaus hat uns das Zentrum für Entrepreneurship der CAU zu Kiel auf dem Weg zur Unternehmensgründung begleitet.

Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß?

Selbstständigkeit an sich ist einfach spaßig! Ich muss mich vor allem vor der härtesten Kritikerin rechtfertigen, vor mir selbst und nicht vor anderen – das ist ein Faktor, der extrem wichtig für mich ist. Außerdem macht mir die Zusammenarbeit mit meinem Team Spaß, ebenso wie die Entwicklung neuer Ideen und die Flexibilität eines jungen Unternehmens.

Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?

Ich glaube, in den letzten fünf Jahren habe ich so viel gelernt, wie noch nie zuvor. Darüber, aus der eigenen Bubble rauszukommen und wie wichtig der Austausch auch mit branchenfremden Personen ist. Aber ebenso, wie wichtig Role Models sind und wie schade es ist, immer die einzige Frau* in Podiumsdiskussionen oder Business-Veranstaltungen zu sein. Ich habe gelernt, dass der Weg, wie man ihn sich mal ausgemalt hat, eigentlich niemals eintritt und, dass das ganz oft auch schön und aufregend sein kann.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Erfolg bedeutet für mich, dass ich selbst zufrieden und stolz auf meine Arbeit sein kann. Das beinhaltet zum einen natürlich den wirtschaftlichen Faktor, zum anderen aber auch meine Mentalität gegenüber meinen Mitarbeitenden oder Kooperationspartnern und -partnerinnen. Ich bin erfolgreich, wenn ich meine Werte nicht verrate und für das einstehe, woran ich glaube. Es ist ein Erfolg, wenn ich ein Produkt vertreibe, dass die Welt tatsächlich voranbringt und ein Team leiten darf, dass mit mir an dieser Vision arbeitet.

Was empfehlen Sie anderen Gründerinnen?

Meine Empfehlung: So viel wie möglich in Kontakt treten!

Es ist fast egal mit wem, aber redet über eure Probleme und Stolpersteine. Der Austausch mit Gleichgesinnten, und auch branchenfremden Personen, ist extrem hilfreich und lässt euch Licht am Ende so manchen Tunnels sehen. Viele Probleme hatten andere auch schon und aufgrund ihrer Erfahrungen haben sie vielleicht sogar die passenden Lösungen parat. Und wenn nicht, hilft es oft schon, einfach zu wissen, dass man nicht allein ist mit einer Problematik.

Sprecht über eure Ideen mit so vielen Menschen wie möglich und geht frühestmöglich auf eure potenziellen Kundinnen und Kunden zu, denn nur die können euch nachher das Feedback zum Produkt geben, das ihr braucht.

 

 


Christina Wittke von myStandards GmbH

Webseite

 www.my-standards.com

Social Media  

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