Carolin Ackermann

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Die Idee, eine eigene Firma zu leiten, wurde schon früh durch meinen Vater geprägt, der ein mittelständisches Unternehmen aufgebaut hat. Ich habe ein starkes Bedürfnis nach Unabhängigkeit, Freiheit und Selbstbestimmung und hatte nie den Drang, mich extern zu bewerben. Stattdessen war ich nach dem Studium freiberuflich aktiv, bis ich meine Mitgründer kennenlernte und während des Exist-Forschungstransfer-Programms der Wunsch zur Gründung aufkam. Stünde ich noch einmal vor der Entscheidung, würde ich es definitiv wieder so machen.

Was war/ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?

Meine Unternehmensphilosophie ist von den Werten Offenheit, Verantwortungsbewusstsein, Dankbarkeit und Partnerschaftlichkeit geprägt. Wir pflegen bei SEAWATER Cubes flache Hierarchien und legen Wert darauf, dass jede und jeder auch mal mit anpackt und die übergeordnete Mission unseres Handelns versteht.

Was bedeutet Innovation für Sie?

Innovation bedeutet für mich, den Status quo zu hinterfragen und Themen neu zu denken. Sie beinhaltet, nach meinem Verständnis, in der heutigen Zeit auch immer einen Impact-Aspekt, das heißt, moderne Innovation muss dazu beitragen, dass die Welt ein Stückchen besser wird.

Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?

Vor der Gründung war vor allem die Suche nach einer geeigneten Fläche zum Aufbau der Prototypen herausfordernd. Parallel dazu stellte die Formation des Gründungsteams eine Herausforderung dar. Gerade, wenn Co-Gründende sich vor der Gründung noch nicht gut kennen, ist es wichtig, sich vor dem Gang zum Notar offen über die jeweiligen Zukunftsvorstellungen auszutauschen.

Von Beginn an erhielten wir hochschulseitig gute Unterstützung. Sei es bei der Suche und Anmietung einer Halle für unsere Prototypen oder durch unsere Mentorinnen und Mentoren sowie ehemalige Professorinnen und Professoren, die uns als Team zusammengebracht haben und bei persönlichen Fragen bis heute mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir konnten Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit der Hochschule realisieren und an einem Transferinstitut ein Beratungsangebot für die Exist-Antragstellung nutzen.

Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß?

Am meisten freut mich, dass ich mich durch meine Tätigkeit so schnell weiterentwickeln und in kurzer Zeit außergewöhnlich viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln kann.

Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?

Unternehmertum, vor allem im Startup-Bereich, ist eine tägliche Achterbahnfahrt der Emotionen und sehr anspruchsvoll. Aktive Selbstreflexion und Selbstführung sind daher sehr wichtig. Selbstständigkeit ist für mich kein Job, sondern eine Identifikation. Es ist essenziell mit diesem Bewusstsein auch das Privatleben in Einklang zu bringen.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Erfolg bedeutet für mich, Meilensteine zu erreichen. Dabei müssen diese nicht immer streng quantifizierbar sein. Manchmal sind es eher Vorstellungen von der Zukunft, die zu einem bestimmten Zeitpunkt eintreten. Das hängt viel mit persönlichen Entwicklungsschritten zusammen, aber natürlich auch mit dem Überleben und Wachstum unserer Firma.

Was empfehlen Sie anderen Gründerinnen?

Gründerinnen sollten mutig sein und sich darauf einstellen, ihre Ziele kontinuierlich über Jahre hinweg zu verfolgen. Empfehlenswert ist es auch, den eigenen Stil zu finden. Dazu gehören eigene Messages, das Äußern von Bedürfnissen und vor allem, sich nicht an die oft eher nüchterne Männer-Businesswelt anzupassen.

Carolin Ackermann von SEAWATER Cubes GmbH