Anika Luthardt

Warum haben Sie sich selbständig gemacht?

Ich habe mich selbstständig gemacht, weil ich gemerkt habe, dass ich auf diese Weise meine Leidenschaft zum Beruf machen kann. Und meine Leidenschaft ist in erster Linie: Geschichten erzählen!

Zunächst war ich als Solo-Selbstständige tätig. Nach einiger Zeit wurde mir allerdings klar, dass es für das Erreichen meiner Vision und meiner Ziele mehr braucht als nur eine Person. Ich wollte ein Team aufbauen, um meine Idee in die Welt zu tragen und natürlich wollte ich mit meinem Unternehmen auch skalieren. Diesen Weg würde ich auf jeden Fall wieder gehen. Ich bin mir sicher, dass ich in keinem Job der Welt, in so kurzer Zeit, so unglaublich viel über mich, meine Profession, meine Stärken und Schwächen gelernt hätte, wie in der Gründungsphase.

Was war/ist Ihre Unternehmensidee/Philosophie?

Innovation bedeutet für mich neue Wege zu gehen, Lücken und Potenziale zu erkennen und diese mit den eigenen Vorhaben zu füllen. Es ist innovativ, kreativ zu sein und damit andere zu inspirieren.

Was bedeutet Innovation für Sie?

Innovation bedeutet für mich immer vorauszudenken und dabei nicht bei anderen abzukupfern, sondern die Dinge so zu lösen, wie ich es selbst für richtig halte.

Welche Herausforderungen gab es bis zur Gründung, welche danach?

„Gründen“ war für mich erstmal ein großes Wort, das im Raum stand und mit dem ich vorerst nicht viel anfangen konnte. Ich hatte viele Fragen: Was bedeutet es, ein Unternehmen zu gründen, im Vergleich zum Start in eine freiberufliche Selbstständigkeit? Welche Schritte müssen zuerst unternommen werden? Was kann ich potenziell falsch machen? Und auch nach der Gründung gibt es oft bürokratische Hürden, die mich überfordern und sich dem Alltagsgeschäft in den Weg stellen können.

Um die Herausforderungen rund um die Gründung zu stemmen, bekam ich viel Unterstützung durch das Gründungsnetzwerk der Thüringer Universitäten. Das Beratungsangebot des Gründungsservices der Universität Erfurt nahm ich regelmäßig wahr. Hier wurden mir nicht nur die ersten Fragen beantwortet, sondern auch ein ständiger Support angeboten und Mut gemacht. Zudem bewarb ich mich mit meinem Team für das Fellowship der Gründerwerkstatt neudeli der Bauhaus Universität Weimar. In diesem Startup-Programm wurde mir in verschiedenen Kursen durch Professionals mein eigenes Geschäftsmodell nähergebracht.

Was macht Ihnen an der selbständigen Tätigkeit am meisten Spaß?

An meiner Arbeit liebe ich, dass keine Idee, kein Funke zu klein ist. In meinem eigenen Bereich kann ich ohne Hürden alles ausprobieren, was ich möchte! Meiner Kreativität und der meines Teams, sind keine Grenzen gesetzt. Auch wenn das eigene Unternehmen zu führen, kein Kinderspiel ist: es ist ein großes, aufregendes Abenteuer!

Welche Erfahrungen machen Sie/haben Sie gemacht?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein gutes Netzwerk unersetzlich ist. In Erfurt, in Thüringen haben wir solch ein Netzwerk von Menschen, die genauso groß denken und kreativ sind, wie wir und es wächst immer weiter. Eine weitere Erfahrung ist aber auch, dass ein Unternehmen aufzubauen, viel Kraft zieht. Doch gerade, weil es so viel abverlangen kann, ist es wichtig, sich nicht in toxischer Produktivität zu verrennen, sondern auch Zeit für sich selbst zu nehmen. Rest is productive!

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Es ist ein Erfolg, wenn fixe Ideen (die ich als Unternehmerin ständig habe) Früchte tragen – und das noch vor der Außenwahrnehmung. Erfolg bedeutet für mich, ein fertiges Produkt, eine realisierte Idee vor mir zu haben und froh zu sein, dass ich so weit gekommen bin.

Was empfehlen Sie anderen Gründerinnen?

Für eine Gründung braucht man etwas, für das man jeden Morgen vorfreudig aufsteht: eine eigene Vision. Die Vision ist es, was dich auch in schweren Zeiten voranbringen und deinen Glauben in dich selbst stärken wird. Hat sich deine Vision einmal gefestigt, bringt dich nichts so schnell vom Weg ab. 

Anika Luthardt von feelslike.erfurt UG